Historie der Altstadt

Der historische Kern der Lutherstadt Wittenberg ist nicht nur ein wichtiger Ort für die Bürger der Stadt, sondern auch ein Anziehungsmagnet für Touristen. Im Zentrum befindet sich der große Marktplatz, auf welchem sich die Denkmäler von Martin Luther und Philipp Melanchthon sowie der Marktbrunnen befinden. Insgesamt zählt der Stadtteil 2.159 Einwohner (stand 12/31/2009) auf einer Fläche von 0,84 km² und gehört damit zu den flächenmäßig kleineren Teilen von Wittenberg.

Stadthaus

Das sich auf dem Arsenalplatz befindende Stadthaus, stammt aus dem 13. Jahrhundert und stellt in seinen Mauern immer noch einen bedeutenden Rest mittelalterlichen Bausubstanz der ehemaligen Klosterkirche der Franziskaner dar. Diese wurde ihrerseits als Grabgelege der Askanier genutzt. Durch die Jahrhunderte hindurch änderte es stark sein Erscheinungsbild, zum Beispiel durch den siebenjährigen Krieg oder Umbauten im 19. Jahrhundert. Nach dem nun das alte Stadthaus wieder in neuem Glanz erstrahlen sollte, wurde der Umbau gestoppt, weil bei archäologischen Ausgrabungen die Ruhestätte von Rudolph II. sowie seiner Tochter und seiner zweiten Frau gefunden wurde.

Stadtkirche

Die Mutterkirche der Reformation bildet die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien. 1521 wurde ihn ihr die erste evangelische Messe durch Justus Jonas den Älteren und Andreas Bodenstein von Karlstadt gehalten. Zudem war sie die Predigtkirche Luthers und seit der Reformation die Amtskirche der Generalsuperintendenten des sächsischen Kurkreises, jedoch nach dem Wiener Kongress wurde sie zum Amtssitz der Wittenberger Superintendenten. Die künstlerische Gestaltung und Ausstattung blieb zudem gut erhalten. So kann man auch heute noch etliche Werke von Lucas Cranach dem Älteren und Lucas Cranach dem Jüngeren betrachten. Auch weisen viele Epitaphe auf den Einfluss und das Wirken vieler bedeutender Persönlichkeiten hin.

Schloss und Schlosskirche

Wohl das bedeutendste Symbol der Lutherstadt stellt das Schloss mit der Kirche dar, besonders in Verbindung mit dem couragierten Angriff auf den Ablasshandel der römisch-katholischen Kirche im 16. Jahrhundert, durch den Anschlag der 95 Thesen Martin Luthers. Vor der Umgestaltung 1884, wurden Kirche und Schloss 1760 und 1814 zerstört und als Kaserne der Verteidigungsanlagen genutzt. Die Bauherren der Umgestaltung beabsichtigten den Ausdruck der weltgeschichtlichen Bedeutung zu visualisieren. Jedoch wurde die Aussage im Sinne des Historismus auf die Vorläufer der Reformation bezogen und somit entstand eine Reformationsgedenkstätte.

Cranach-Höfe

1505 vom Kurfürst Friedrich der Weise an den Wittenberger Hof gerufen, lebte der Maler Lucas von Kronach aus Franken 40 Jahre in Wittenberg.
Er ging als eine der vielseitigsten Persönlichkeiten der Reformationszeit in die Geschichte der Lutherstadt ein. Auf dem Markt befinden sich zwei seiner Wohnhäuser, die so genannten Cranach-Höfe, welche seine Wer- und Wirkstätten waren. Die Gebäude der Renaissance sind Abbilder der Historik, die sich in ihnen abspielte.

QUELLE 2010
  • Anne-Kathrin Tarnow | Marco Gernt, Germany