Ordnung der Kerne und Ränder

Die Kerne sind untergliedert in zwei Kategorien. Zum Ersten gibt es eine chronologische Ordnung nach Flächenumstrukturierung vor und nach der Industrialisierung. Zum Zweiten gibt es eine Ordnung nach Empfehlung und Betrachtungsweise von Änderungen mit zukünftiger Bedeutung.

Stärkungsziele: Unternehmensstruktur und Schließung von Lücken
Verflechtung: Ausbau der Infrastruktur zu nahe gelegenen Kernen, symmetrische Verbindungen gegenüber Elbe und Vernetzung

- Offene Bebauung der 50er bis 80er Jahre
- Blockbauweise
- Mehrgeschossige Wohngebäude, West
- fünf und sechs Geschosse, Plattenbauten am Trajuhnscher Bach/Lerchenberg

Kleinsiedlungen 30er Jahre

- Randstädtische Lage
- Kleine Einzel- Doppelhäuser offene Bauweise der Lerchenbergsiedlung
- Stadtrandsiedlung, Apollensdorf Nord

Dörflicher Charakter

- ein und zweigeschossige Gehöfte: z. B. Apollensdorf, Trajuhn, Labetz, Wiesigk, Pratau
- ursprüngliche dörfliche Anlagen Rundling Straßendorf, heute Ergänzungen mit jüngeren Wohngebäuden

Prinzipien

Erhaltung, Stärkung der dörflichen und städtischen Strukturen als kernloses Gebilde und den großen öffentlichen Grünanlagen schafft keinen Bezug zur Stadt. Als solches mit Wegführung zum Naturpark Fläming und Anschluss an die Rad- und Wanderwege mit der Herstellung kleinteiliger Gewerbe und Freizeitangebote, würde Bezug zur einzigartigen Fauna und Flora der Region geben und einen attraktiven Übergang zu angrenzenden Dörfern schaffen. Dies gibt Flexibilität zur Aufnahme von wirtschaftsversiertem Ferntourismus. Bei der Verflechtung von neuen und alten Kernen durch gemischte Baufläche und Aussondern von Sonderflächen in der Stadt bleibt Freiraum für neue Technologiestandorte. Man sollte mit Rücksicht auf die sich zusammenziehende Stadt noch Mut für freie Flächen beweisen und diese mit neuer grüner Architektur füllen, als Erholungsstätten, ja als großen Park verstehen. Zum Beispiel das Grüne Band, dem ehemaligen Festungswall wieder hervorgehoben werden, infolge näheres.

Ränder

Die Begrenzung im Süden von Wittenberg ist durch die topographische Gegebenheit der Elbe festgelegt. Eindeutige Siedlungsstrukturen mit befestigten Wegen schließen hier, mit dem Überschwemmungsgebiet, wie ein Band die Stadt ab. Durch ein stetiges der Wasserwege, dadurch Schaffung regionaler attraktive Angebote.

Gründung: Entstehung neuer Kerne, Wiederbelebung historischer Bezüge von Orten und Plätzen und Schaffung neuer Potentiale

Unter dem Aspekt der Tradition der Stadt Wittenberg für ihre Geisteswissenschaften, sollte die Stärkung beziehungsweise eine Neugründung zeitgleich aktiv werden.
Verbindungen sind inner und außerstädtisch, zum Beispiel zwischen Leucorea Wittenberg, Vorwerk Domäne Bleesern und dem Freischütz Pratau; wie auch die alten Dorfkerne von Lindenfeld Auffindung Kennzeichnung der alten Infrastruktur und Anpassung an die Häuserstruktur der Lerchenbergsiedlung, und bei Piesteritz die Festigung öffentlicher Bedürfnisgüter, wie dem Hallenbad, Sportplatz und Schaffung attraktiver Marktangebote an der Ringstraße zur Innenstadt, Skaterbahn, Jugendtreff im Grünen und dergleichen zu erschaffen. Eine Neugründung eines Zentrums am Bahnhof auf der Bruchlinie der Stadt Wittenberg ist anzustreben. Die Elstervorstadt Grenze. Im Westen dehnten sich die Industriebebauung und die Wohnsiedlungen aus bis Apollensdorf und Piesteritz, als die Wohnbebauung an der Süd-Nord Hauptachse ihre Grenze erreichte. Ein Sondergebiet bleibt im Osten die Elstervorstadt. Sie wurde einzig nach den Befreiungskriegen für die Flüchtlinge und Obdachlosen aus dem Boden gestampft wonach sie auch den Beinamen Fischerdorf bekam, da die Häuser in Notzeiten aus Brettern zusammengenagelt wurden. Durch den großen Bruch der Eisenbahnlinie und der Bundesstraße bildet die Elstervorstadt ohne festen Kern ein Überbleibsel von Häuserreihen und bleibt noch ohne Bezug zur Altstadt. Im Süden bleiben gewachsene dörfliche Strukturen mit landwirtschaftlichen Flächen. Da im Westen der Altstadt sich hauptsächlich Ackerland und Obstwiesen zur Versorgung befanden, entwickelte sich hier kein Kern, sondern es bildete sich eine Häufung von Bebauung an einer Verbindungsstraße.

Fazit

Wittenberg ist heute ein Geflecht aus zum Teil losen Strukturen. Kerne sind zu stärken, Verbindung zu Süden mittels Fährverbindung und Ausbau Siedlungsstruktur der Elstervorstadt Grünflächen ausweisen als Park und Einfamilienhaus Flächen, Anschluss Infrastruktur und Ausweisung an touristisch Zusammenwachsen der umliegenden Dörfer im Norden und Osten der Stadt seit der Blütezeit im 16. Jahrhundert als Wissensstandort, zeichnet sich keine eindeutige Grenze ab. Es führt zu einer teils angegliederten Struktur, im Bereich Gründerzeitgürtel, Wittenberg West, Piesteritz, welche sich durch bauliche Typologien und geschlossenen Raumkanten auszeichnen. Obgleich nach der Industrialisierung eine Überbauung der umliegenden Dorfkerne bei Friedrichsstadt, Lindenfeld, Lerchenberg, im nördlichen Ortsteil von Piesteritz und Schlossvorstadt erfolgte und dies führte zu einer nicht wirklichen Bebauungsstruktur. Wobei die jetzige Siedlungslage zwischen Lerchenbergsiedlung, Stadtrandsiedlung und Trajuhn keine wahrnehmbare Ortseingänge erkennen lassen, und in ihrer Anreihung von Häuserreihen und Flurstücken den Ort ausufern und dem Prozess des Schrumpfens entgegen wirken. So auch zwischen Schlossvorstadt und Rothemark. Im Nord-Westen bildete der natürliche Waldbestand eine Abgrenzung.

QUELLE 2006
  • Maren Berbig | Marco Gernt, Germany