Neues Stadtbild

Um Vorhaben im Schnittfeld zwischen Architektur, Stadt- und Regionalentwicklung sowie Wirtschaftswissenschaften für neue Nutzungen attraktiv und zugleich wirtschaftlich zu machen, sollen die Gestalter das Maß und die Art der Investitionen im Verhältnis zum möglichen Gewinn im Laufe der Zeit bestimmen. Dies verlangt einen Blick und einen Einsatz für Qualität, der ein Kaputtmodernisieren ausschließt. Gute Architektur und guter Städtebau zeigen nachhaltige Nutzbarkeit, vor allem wenn in ihre Gebrauchs und Gestaltwerte investiert worden ist und langfristig Entwicklung entsteht. Dieser Weg ist es, der an ausgewählten Orten der Stadt im Sinne einer Impulsgebenden Wirkung für Stadt und Region neu entstehen soll und funktionierendes nicht vergisst. Die Perspektiven zur stadtwirtschaftlichen Verknüpfung von Elementen und Orten in der Gesamtstadt erfährt hierbei eine Wertsteigerung an einzelnen Orten durch folgende Ziele:

Ein Konzept zur Abrundung ist mit der Nordumgehung gewährleistet.

Die Konzepte zur Entwicklung der Stadt im Osten und Süden, vor allem aber im Sinne einer Neuentdeckung, Umnutzung und Qualifizierung sowie zugleich Verbindung der Orte Burgstall, Vorwerk Domäne und Stadtgut in Seegrehna.

Das Freilassen des Arsenalplatzes und seine Gestaltung als wesentlicher öffentlicher Raum, neuer Stadteingang Nord mit Verknüpfungsfunktion und geeigneten Rahmungen durch angrenzende differenzierte private Räume im zentralen Altstadtkern.

Stadtkante und Silhouette der Stadt sollten nicht stärker bruchartig herausgearbeitet werden. Von weitem brauchen wir Sichtbarkeit und somit Lesbarkeit der Stadt.

Überflutungsgebiete sollten nicht baulich genutzt werden, können aber auch profitablen Nutzungen zugeführt und als Räume hierfür gestaltet werden, um für eine Anbindung der Stadt an den Fluss Attraktionen herzustellen, Prinzip: Flächenressourcen zugänglich machen und nutzen.

Ränder der privaten Freiräume auf tiefen Parzellen des Stadtkerns können in ihrer Nutzung so organisiert werden, dass neuen Differenzierungen von öffentlichen und privaten Räumen entstehen zum Beispiel über Qualifizierung öffentlicher Räume durch Nutzungsintensivierung umgebender privater Flächen.

Nischen und Höfe in der Bebauung werden individuell und im Zusammenhang als Wegeverbindungen durch neue Nutzungen und neue Gestaltungen belebt, zum Beispiel mit neue Einheiten durch straßenübergreifende Nutzungen.

Lineare Zusammenhänge von Freiräumen im Kontext historischer Bezüge sind weiter herauszuarbeiten.

Öffnungen zwischen Höfen und Straßenräumen als Blickfänger und als Verbindungen zwischen öffentlichem und privatem Raum neu entdecken und zum Focus des Stadtbildes im Altstadtkern machen.

Neue Bilder für Touristen und für Bewohner sind als besondere Art ins Bewusstsein rücken.

Unmaßstäbliche Bebauung mit maßstäblicher Bebauung oder Freiraumgestaltung ersetzen, besondere Lagen herausarbeiten. Hierbei kommt das Gestaltungsziel zum Tragen.

Gestaltungsprinzipien für die damit verbundenen Maßnahmen bedeuten, dass die Wirtschaftlichkeit der Teilräume in allen Fällen der Nutzungsintensivierung und der Wertsteigerung entspricht:

Aufwertung der privaten Nutzungen in den Obergeschossen durch umfassende Aufwertung des Gefüges öffentlicher Räume von Stadt zu Elbe-Ufern.

Eine baulich räumliche Erneuerung von Stadt umfasst vorrangig Eingriffe in derzeit vernachlässigte und von Vernachlässigung bedrohte Flächen und Gebäude, von innen nach außen.

Eine Rentabilität wird hergestellt durch das Zusammenfügen vielfältiger Arten von Aufwertung an unterschiedlichen Orten.

Eine Wirtschaftlichkeit der Investitionen können mit der Nachfrage bewiesen werden, das wirtschaftliche Bauen zählt. Einwohner von Wittenberg können in ihrer Stadtform eine Verknüpfung von tradierten Elementen finden.

In diesem Sinne dienen die Anregungen folgenden kombinierten Zielen einer neuen Wirtschaftlichkeit:

Vorsichtige Aufwertung zur Anreicherung von vorhandenen örtlich besonderen Qualitäten in Nutzung und Form. Wirkung: betriebs- lokalwirtschaftlich

Stärkung vorhandener Werte von Kultur und Gewohnheiten, welche diese Anreicherung begünstigen. Wirkung: lokalwirtschaftlich

Hervorhebung der Alleinstellungsmerkmale für Parzelle, Stadtteil, Stadt, Region in ihrer Verknüpfung mit Wirkung über die Stadt hinausgehend. Wirkung: stadtwirtschaftlich

Mögliche Unterstützungen der aufgezeigten Ziele in Freiheit zur politischen Lage, zur Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung in Stadt und Region. Wirkung: gesamtwirtschaftlich

Die Vorbereitung eines langfristigen Wandels am Ort zur Erneuerung von Lebens- und Wirtschaftsräumen in der Region. Wirkung: gesamtwirtschaftlich

Die Strategien der Erneuerung sind, über den Ort hinausgehend, ein Beitrag zum Wohl der Allgemeinheit und Einzelner.

QUELLE 2006
  • Marco Gernt, Germany
STADTTEIL