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Einwohner: 47 im Jahr 2019, auf einer Fläche von 140,57 ha ≙ 0,33 Einwohner / ha
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Einwohner: 44 im Jahr 2016, auf einer Fläche von 140,57 ha ≙ 0,31 Einwohner / ha
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Einwohner: 55 im Jahr 2013, auf einer Fläche von 140,57 ha ≙ 0,39 Einwohner / ha
Gut Wachsdorf und die Geschichte der Siedlung
Wachsdorf, eine kleine, historisch geprägte Siedlung südlich der Elbe, ist eng mit der Geschichte von Gut Wachsdorf verbunden. Das Anwesen erlangte besondere Bedeutung, als es 1546 in den Besitz von Katharina von Bora, der Ehefrau des Reformators Martin Luther, überging. Als eine herausragende Persönlichkeit der Reformationszeit nutzte sie das Gut vor allem für die Viehhaltung, um die wirtschaftliche Stabilität und Selbstversorgung ihrer Familie zu sichern.
Doch diese Phase währte nur kurz, denn bereits im November 1546 fiel Gut Wachsdorf plündernden Söldnern zum Opfer – ein Schicksal, das in jener unruhigen Zeit viele Orte traf. Die Zerstörung machte es Katharina von Bora unmöglich, das Anwesen langfristig zu bewirtschaften, und der Verlust belastete ihre wirtschaftlichen Bestrebungen erheblich.
Die Siedlung Wachsdorf selbst blieb über die Jahrhunderte ein landwirtschaftlich geprägter Ort, dessen Bewohner immer wieder mit Herausforderungen wie Kriegen, Naturkatastrophen und wirtschaftlichen Umbrüchen konfrontiert waren. Trotz dieser Widrigkeiten bewahrte sich das Dorf seine historische Identität.
Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen Gutes an Katharina von Boras kurzen, aber bedeutenden Besitz. Er steht symbolisch für ihr Erbe und die Herausforderungen, denen sie sich stellen musste. Ein weiterer Gedenkstein entlang der Straße zwischen Wittenberg und Wachsdorf ehrt Gottlieb Vehse, der 1871 durch einen Blitzschlag ums Leben kam, und verweist damit auf die Geschichte und die Menschen der Region.
Wachsdorf ist heute eine beschauliche Ortschaft mit ländlicher Ruhe und einer historischen Bedeutung. Die umliegenden Felder und Wälder zeugen noch immer von der landwirtschaftlichen Tradition des Ortes.