Piesteritz

 

  • Einwohner: 3.817 im Jahr 2019, auf einer Fläche von 563,65 ha ≙ 6,77 Einwohner / ha
  • Einwohner: 3.849 im Jahr 2016, auf einer Fläche von 563,65 ha ≙ 6,83 Einwohner / ha
  • Einwohner: 3.857 im Jahr 2013, auf einer Fläche von 563,65 ha ≙ 6,84 Einwohner / ha

 

Der Agro-Chemie Park Piesteritz beherbergt über 50 Unternehmen, darunter Chemieproduzenten, Forschungseinrichtungen und Logistikbetriebe. Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Deutschlands größter Hersteller von Ammoniak und Harnstoff, zählt mit über 860 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Region.

Ein weiteres bedeutendes Unternehmen ist die Wittenberg Gemüse GmbH, die auf über 40 Hektar nachhaltig Tomaten, Paprika und Erdbeeren anbaut. Sie nutzt die Abwärme und das CO₂ von SKW Piesteritz, um ressourcenschonend zu produzieren.

 

Kirche

Die Siedlungskirche in Piesteritz stellt ein bemerkenswertes Beispiel für die Übergangszeit vom einfachen Dorf zur industriellen Siedlung dar. Ursprünglich war Piesteritz ein kleines, unbedeutendes Dorf, das noch bis zur Jahrhundertwende kaum in Erscheinung trat. Mit dem raschen industriellen Wachstum, insbesondere durch den Bau größerer Fabriken westlich von Wittenberg, erlebte die Region einen enormen Bevölkerungsanstieg. [1]

Im Jahr 1916 wurde das Stickstoffwerk Piesteritz eröffnet, was den ersten Schritt zur Errichtung einer Werkssiedlung markierte. Ab 1922 lebten hier viele Menschen, die vor allem aus Süddeutschland stammten. Aufgrund des hohen katholischen Anteils wurde im Mai 1923 die Siedlungskirche geweiht, die unter dem Patronat der Heiligen Familie steht. Diese Kirche ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern spiegelt auch die kulturellen Einflüsse ihrer Bauzeit wider. [1]

Die architektonische Gestaltung der Kirche ist im Neobarock gehalten und orientiert sich an den Kirchen Süddeutschlands. Die prächtige Ausstattung und die durchdachte Raumgestaltung zeugen von dem Bestreben, den neu zugezogenen Arbeitern einen Raum für ihre religiösen Bedürfnisse zu bieten. Damit steht die Siedlungskirche in Piesteritz als Symbol für den Wandel und die Integration von Tradition und Moderne innerhalb einer dynamischen gesellschaftlichen Entwicklung. [1]


1. Pohle, G. (1999). Die Dorfkirchen im Landkreis Wittenberg (S.55-56). Fläming Verlag. Bearbeitet und Online veröffentlicht.